Direkt zum Inhalt

Aktuelles/Archiv

Sommermusik

Der Sommer naht und damit eine Zeit, in der weniger Konzerte stattfinden; auch deshalb, weil die meisten Menschen es vorziehen, jetzt die Natur im Freien, statt die Kultur in geschlossenen Räumen zu genießen

Der Sommer ist aber auch die Zeit, in der viele aktiv werden wollen, und zum musikalischen Aktivwerden gibt es nun vielerorts Angebote von Kursen und Seminaren.

Eine Möglichkeit der gemeinsamen Freizeitgestaltung mit Musik und Kultur bieten im Saarland schon seit Langem und jedes Jahr wieder neu die Lehrgänge des Bundes für Zupf- und Volksmusik Saar (BZVS), welche ab Beginn der Sommerferien bis in den November hinein angeboten werden. Diese Lehrgänge richten sich vor allem an Jugendliche und junge Erwachsene.

Die Kursangebote des BZVS haben sich über Jahrzehnte entwickelt und ermöglichen heute musikalische Weiterbildung auf hohem Niveau und das mit Spaß. Geboten werden, neben individuellem Einzelunterricht am Instrument bei namhaften Lehrkräften, auch zusätzliche Veranstaltungen wie Allgemeine Musiklehre, Formenlehre, Rhythmik, Gehörbildung und vor allem das Spiel im Ensemble und im großen Zupforchester.Alle diese Zusatzfächer sind für eine gute Musikausbildung unerlässlich, kommen aber im normalen Instrumentalunterricht immer zu kurz, da für eine ausführliche Behandlung in der Regel die notwendige Zeit fehlt.

Wenn Jugendliche in den Ferien also mal so richtig in die Musik „abtauchen“ wollen, bietet sich hier die Gelegenheit; auch Gelegenheit, andere gleichgesinnte Instrumentalisten kennen zu lernen und neue Kontakte und vielleicht sogar Freundschaften zu knüpfen.

Für Jugendliche, welche die Grundlagen des Gitarrenspiels im Wesentlichen beherrschen und z.B. die etwas anspruchsvolleren Vortragsstücke aus der Teuchert- Schule Bd. 1 und 2 schon einstudiert oder damit begonnen haben, bieten sich die Grundlehrgänge I und II an. Grundlehrgang I beginnt am 25.7.20015 und dauert bis zum 1.August, Grundlehrgang II beginnt am 29.8.2015 und dauert bis zum 5.September. Beide Kurse haben das gleiche Leistungsniveau und die gleichen Inhalte und unterscheiden sich insbesondere durch die Dozenten.

Hier können erste Erfahrungen gesammelt werden und es wird sich zeigen, ob diese Art von Musiklehrgang für den Einzelnen geeignet ist, ihm Freude macht und ihm nützlich ist. Die Kurse können auch als „Bewerbung“ für die Aufnahme in eines der vielen Ensembles, Zupf- und Gitarrenorchester verstanden werden, die dem BZVS angeschlossen sind.

Ich wünsche allen Jugendlichen, die sich angesprochen fühlen, Mut, diesen Schritt zu tun und einen Sommer mit viel Musik und vielen neuen Erfahrungen zu erleben.

www.bzvs.de

Rücksicht und Ausblick

Am Samstag, den 2. 5. konnte ich als Beobachter am Gitarrenkurs des DTKV- Saar (Deutscher Tonkünstlerverband) in den Räumen der Saarbrücker Musikschule teilnehmen. Der Kurs richtete sich vor allem an jugendliche Spieler, welche zu den Vortragsstücken, die sie im Moment in Arbeit haben, auch einmal von einer anderen Seite als von ihrem eigenen Lehrer Anregungen haben wollten, um ihr Spiel zu verbessern. Thomas Etschmann, dem eingeladenen Dozenten, gelang es in jedem Einzelfall gut, den Schüler an der Stelle zu „packen“, wo sein Vortrag Schwächen aufwies und ihm nützliche Tipps für das weitere Üben zu geben.

Am Sonntag , den 3. 5. stellte Etschmann dann sein eigenes spielerisches Können gleich zweimal unter Beweis. Am Vormittag, ab 10.30 Uhr spielte er ein Konzert in Dillingen im Cafe' Reinhard und am Nachmittag um 17.00 Uhr im Theater im Viertel (TIV) in Saarbrücken. Allein diese Tatsache stellt schon eine besondere Leistung dar. Das Konzertprogramm selbst war auch außergewöhnlich, da es nicht aus klassischer Musik für Gitarre bestand, sondern aus Jazz- Klassikern, die in beeindruckender Weise für die klassische Gitarre bearbeitet waren. Etschmann verstand es, die gesamte Bandbreite der klanglichen Möglichkeiten des Instrumentes deutlich zu machen. Wer diese Klangvielfalt kennenlernen möchte, sollte in seine neue CD „Estaciones“ hineinhören.

In die Zukunft schauend möchte ich auf ein Konzert der Gitarrenklasse von Prof. Stefan Jenzer hinweisen.

Jenzer war schon mehrere Jahre Dozent für Gitarre an der Musikhochschule des Saarlandes,bis er vor einiger Zeit zum Professor ernannt wurde. In dieser Ernennung spiegelt sich auch sein unermüdlicher Einsatz für das Gitarrenspiel und seine Förderung des gitarristischen Nachwuchses im Saarland wieder.

Am Montag, den 11.5. um 19.00 Uhr präsentieren nun seine Studenten die Ergebnisse ihres Unterrichts bei Jenzer in einem Konzert in der Hochschule für Musik in der Bismarckstraße in Saarbrücken im dortigen Konzertsaal. Der Eintritt zum Konzert ist kostenfrei.

Viel Spaß beim Zuhören!

„Große“ und „Kleine“ Gitarristen

Am Mittwoch, den 4. März um 18.30 Uhr stellen sich Profis des Gitarrenspiels, Lehrer der Musikschule Saarbrücken, im Festsaal des Rathauses vor. Das Konzert ist Teil einer Konzertreihe unter dem Titel „Gitarrenreise“, in der musikalische Ausflüge in die unterschiedlichsten Regionen der Welt gemacht werden.Damit wird auch die Verwurzelung der Gitarre in den verschiedenen Kulturen deutlich. Dieses Mal sind drei Gitarrenlehrer der Musikschule beteiligt:

  • Eva Mörsdorf, die 1997 zunächst ihr Studium in den Fächern Blockflöte und Musikerziehung abschloss und im Jahre 2000 zusätzlich das Diplom für Gitarre (Musikerziehung) erworben hat.
  • Michael Marx, der vielen als Mitglied der Band MARX ROOTSCHILT TILLERMANN bekannt sein dürfte und der häufig als Partner des Klezmer- Klarinettisten Helmut Eisel hervortritt. Da er zusätzlich auch als Solist in Konzerten mit eigener Musik zu hören ist, kann man mit Recht sagen, dass er mit allen gitarristischen Wassern gewaschen ist.
  • Frank Brückner ist der Dritte im Bunde, den ich durch unsere gemeinsame Arbeit für den Deutschen Tonkünstlerverband sowie bei verschiedenen Treffen der Gitarrenlehrer des Verbandes kennengelernt habe. Er tritt gerne mit Dietmar Kunzler (Organisator der Dillinger Gitarrenmatineen) im Duo auf, so z. B. am 21.3. im Theater im Viertel (TIV). In ihren gemeinsamen Konzerten versuchen sie die Gitarre mit ihren Unterarten und verwandten Instrumenten vorzustellen. Im Rathaus-Festsaal wird Brückner allerdings als Solist zu hören sein.

Der Eintritt zu diesem Konzert ist frei.

Am Mittwoch, den 18. März kann man Brückner dann erneut erleben. Im Theater im Viertel präsentiert er sich als Leiter des Gitarrenensembles „Gitarrenclub“ der Saarbrücker Musikschule. Das Konzert steht unter dem Motto „querbeet“, womit schon angedeutet wird, dass die stilistischen Grenzen für dieses Kinder- und Jugendensemble weit gefasst sind. Hier kommen endlich einmal auch die zum Zuge, die sich zwar nicht professionell mit der Gitarre beschäftigen, deren Begeisterung für das Instrument deswegen aber nicht geringer sein muss.

Hier möchte ich auch einen Hinweis an alle jugendlichen Hobbygitarristen geben:

Schaut doch mal, was die im Gitarrenclub so machen und nehmt dafür auch ruhig eure Eltern mit. Auch Gitarristen, die nicht an der städtischen Musikschule Unterricht haben, sind in diesem Ensemble herzlich willkommen. Und für meine Schüler kann ich sagen, dass ich mich freuen werde, wenn ihr in einem Musikensemble mitspielen wollt, auch wenn es von einem anderen Gitarrenlehrer geleitet wird, und beim Einüben des notwendigen Notenmaterials gerne behilflich bin.

www.musikschule.saarbruecken.de

www.michaelmarx.de

www.dastiv.de

Nachlese „Gruber und Maklar“ und Ausblick auf „Gitarrenland 2015“

Am letzten Sonntag, den 18. Januar habe ich die Gelegenheit genutzt, das Gitarrenduo „Gruber und Maklar“ in Blieskastel zu hören. Schon einige Male durfte ich ein Konzert der beiden besuchen, aber diesmal war ich besonders beeindruckt. Obwohl ich einen der hinteren Plätze in diesem etwas ungünstigen Raum in der Blieskasteler Orangerie hatte (Der Saal ist sehr langgezogen und dabei recht schmal.), konnte ich jedes Detail ihrer Interpretation sehr gut hören, d.h. die beiden Spieler, die natürlich auch über hervorragende Instrumente verfügen, hatten keinerlei Probleme, den Raum mit Klang zu füllen. Das Zusammenspiel der Künstler war perfekt und trotz der immensen Schwierigkeiten der vorgetragenen Stücke voller Gelassenheit und Ruhe. Ihr Umgang mit den Instrumenten erscheint wie selbstverständlich und mit großer Leichtigkeit. Das Ausnutzen der klanglichen Möglichkeiten der Gitarre geschieht bei ihnen, als wäre es das Normalste der Welt. Man merkt, dass hier zwei Musiker am Werke sind, die auf dem Höhepunkt ihrer künstlerischen Leistungsfähigkeit stehen, die niemandem mehr etwas beweisen müssen und deshalb ohne äußeren Druck und mit viel Freude, die auf das Publikum überspringt, ihrem Spiel freien Lauf lassen können.

Anknüpfend an diesen Gedanken möchte ich nun noch auf ein weiteres Konzert hinweisen, in dem sich gleich vier Gitarristen präsentieren, die alle schon auf eine lange und erfolgreiche Karriere zurückblicken können. Der auch international bekannte Gitarrist und Gitarrenlehrer an der Musikschule Kusel, Wolfgang Weigel, hat für das Jahr 2015 wieder ein interessantes Programm für das Musikfestival „Gitarrenland“ zusammengestellt. Das erste Konzert mit dem Titel „My Generation“ finde ich besonders reizvoll und möchte es Ihnen gerne ans Herz legen. Weigel selbst und drei seiner Weggefährten und Freunde, alle aus der gleichen Spielergeneration, bestreiten dieses Konzert jeweils mit solistischen Beiträgen. Das heißt, wir haben die Möglichkeit, vier Solisten in direktem Vergleich zu erleben. Für mich ist hier die Frage interessant, was die Spieler gleichen Alters, aber völlig unterschiedlicher Herkunft, gemeinsam haben und worin ihre unterschiedlichen und einzigartigen Spielerpersönlichkeiten deutlich werden.

Wolfgang Weigel stammt aus Deutschland und ist in den neunziger Jahren durch verschiedene CD Veröffentlichungen mit zeitgenössischer spanischer Gitarrenmusik hervorgetreten. Er ist noch immer sehr aktiv als Konzertspieler, sowohl in der Kammermusik als auch als Solist. Carlos Bonell und Roberto Aussel sind international bedeutende Konzertgitarristen, wobei es Aussel mit seinen CD-Aufnahmen und Konzerten zu echtem Weltruhm gebracht hat. Der Vierte im Bunde, Maximo Diego Pujol, war mir bisher vor allem als argentinischer zeitgenössischer Komponist bekannt. Hier haben wir jetzt die besondere Gelegenheit, ihn auch als Interpreten, wahrscheinlich auch seiner eigenen Musik, zu erleben. Die drei anderen Spieler werden ebenfalls Stücke von Pujol vortragen, sodass wir einen umfassenden Einblick in sein Werk bekommen können. In den wenigen Musikstücken, die ich bisher von ihm gehört habe, meine ich Anklänge an wichtige Komponisten des 20. Jhds, wie Villa-Lobos und Leo Brouwer ,zu erkennen, und beobachte bei ihm die Fähigkeit, wirklich herzzerreißend schöne Melodien zu erfinden. Auch Einflüsse der populären Musik, wie des argentinischen Tangos, dem Jazz bis hin zur Rockmusik finden sich bei ihm. Die experimentelle und avantgardistische Musik Europas der letzten 50 Jahre scheint jedoch keinerlei Einfluss auf sein Schaffen zu haben. Eine Reihe seiner Werke sind in dem französischen Verlag Edition Henry Lemoine zu bekommen. (Dies für diejenigen, die sich selber daran versuchen wollen.)

Das Konzert findet am Samstag, den 21. Februar in der Aula des Christian- von- Mannlich- Gymnasiums in Homburg um 20 Uhr statt. Karten gibt es an der Abendkasse oder im Vorverkauf bei „ticket-regional“.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Entdecken des Komponisten Pujol und beim Vergleich der verschiedenen Künstlerpersönlichkeiten.

www.gruber-maklar.de

www.gitarrenland.eu

www.ticket-regional.de