Aktuelles/Archiv
Jahreswechsel 2015/2016
Nachdem zur Zeit und auch in naher Zukunft keine außergewöhnlichen Ereignisse im Zusammenhang mit der Gitarre bevorstehen, möchte ich heute ausnahmsweise über meine eigene Arbeit berichten.
Es ist nicht die eines konzertierenden Künstlers, sondern die eines lehrenden und vermittelnden Musikers. Mein eigenes Musizieren als Gitarrenlehrer besteht zunächst aus einem täglichen einstündigen Technik- Training, mit dem ich versuche, meine Fingerfertigkeit am Instrument zu erhalten und nach Möglichkeit, über einen langen Zeitraum betrachtet, noch zu steigern. Dieses Üben ist für mich so etwas wie eine meditative Übung, bei der ich mich intensiv konzentriere und auf die ich auch in der beginnenden weihnachtlichen Ferienzeit keinesfalls verzichten möchte.
Weiterhin beschäftige ich mich mit Vortragsstücken, die ich im Moment mit Schülern erarbeite oder in der nächsten Zeit erarbeiten möchte. Gegenwärtig ist dies z.B. die „ Pauana alla Veneciana“ von Hans Judenkünig aus seiner Lautenschule von 1523, an der mich die tänzerisch, leichtfüßig daherkommende Melodie sowie die harmonische ungewöhnlichen Momente begeistern, die sich aus seiner noch nicht vollzogenen Abkehr von den alten Kirchentonarten ergeben: für unsere „Dur-Moll- Ohren“ erstaunliche Klänge.
Auch J.S.Bach habe ich nach vielen Jahren erstmals wieder in den Fingern. Seine Bouree aus der Suite in e-Moll BWV 996, die sehr wahrscheinlich für Lautenklavier komponiert wurde, gehört technisch zu den einfacheren Bach-Werken, hat aber alles, was die bachsche Musik ausmacht. Neben einer eingängigen, mitreißenden Melodik einen wunderbar geführten Kontrapunkt in der Bassstimme und sich ständig steigernden harmonischen Reichtum. Ein Stück, das mich, wenn es so richtig läuft, begeistert. Herrliche Musik!
Daneben wird mich der für alle Gitarristen unentbehrliche Fernando Sor in den Ferien begleiten, sowohl mit seiner gediegenen Handwerkskunst als auch den immer wiederkehrenden, kleinen harmonischen und melodischen Überraschungen. Einige seiner Etüden sind meisterhaft gestaltete musikalische Miniaturen.
Ähnliches gilt auch für Francisco Tarrega, der mit seinem Präludium Nr. 4 in E-Dur ein wundervolles Kabinettstückchen komponiert hat, welches deutliche Merkmale der Romantik aufweist und die klanglichen Möglichkeiten der Gitarre beispielhaft deutlich macht.
Zum Schluss wird mich noch ein anderer Komponist beschäftigen, der sogar vielen Gitarristen unbekannt ist: Pierre Lerich hat mit seiner „Introduction et Serenade pour Django“ ein anspruchsvolles Werk geschaffen, das den Spieler oder Hörer nach einer liedhaften Einleitung mit einem tänzerischen und jazzigen Stück voller Lebensfreude unterhält , welches uns in die Jazz- Welt Django Reinhardts entführt.
Meine Freude auf diese Musikstücke wächst beim Schreiben dieser Zeilen und ich möchte auch Sie ermuntern, wenn Sie schon ein Instrument spielen, die hoffentlich stressfreie Weihnachtszeit zu nutzen, um Stücke hervorzuholen, an denen Sie sich schon früher erfreut haben, um diese erneut zum Leben zu erwecken und sie zu genießen.
Wenn Sie noch kein Instrument spielen, kann jetzt der Moment sein zu überlegen, ob Sie sich nicht im nächsten Jahr zusammen mit einem kompetenten Lehrer auf den Weg machen wollen.
Mit einem Musikinstrument können Sie Ihr Leben um glückliche Augenblicke bereichern. Versuchen Sie es!
Ein gesegnetes Weihnachtsfest 2015 und einen guten Rutsch ins Jahr 2016
Peter-Christian Reimers
Konzerte im Dezember
Nach dem Konzert des Niehusmann- Gitarrenduos am Sonntag, dem 6.9.2015, im Cafe Reinhard in Dillingen in der Stummstraße erwartet uns an gleicher Stelle am Sonntag, den 6.Dezember, wie immer um 10.30 Uhr, ein weiteres Gitarrenduo der Extraklasse.
Das Duo „Artemis“ besteht wiederum aus einem Gitarre spielenden Ehepaar. Julia und Christian Zielinski musizieren schon seit mindestens acht Jahren zusammen und waren waren schon vor ihrer Hochzeit ein erfolgreiches Ensemble. Wenn man ihr harmonisches Zusammenspiel betrachtet, kann man ihnen getrost noch eine lange gemeinsame Zukunft voraussagen. Auf ihrer Webside sind einige Beispiele ihres künstlerischen Zusammenwirkens schon im Voraus in Youtube- Beiträgen zu bestaunen. Vor allem beeindruckt ihr gemeinsamer auswendiger Vortrag. Und obwohl beide in ihre jeweilige Stimme versunken scheinen, ergibt sich dabei ein makelloses und tief empfundenes Ganzes. Ihr Repertoire scheint, anders als beim Niehusmann- Duo, vorwiegend aus Stücken des 20. und 21. Jhd. zu bestehen, einschließlich einiger Ausflüge in die eigentliche klassische Epoche, aus der sie zum Beispiel auch Musik von Rossini im Programm haben.
Sollte man ihr Konzert in Dillingen verpassen, so ist dieses bedauerlich, aber es gibt eine weitere Möglichkeit, die beiden im Saarland zu hören: Am Donnerstag, den 10.3. 2016, gastieren sie in Völklingen im Rahmen der Reihe „Carbon und Stahl“ im Völklinger Rathaus.
Hat man nach so viel professioneller Perfektion und Routine auch mal den Wunsch zu sehen, was der gitarristische Nachwuchs so zu bieten hat, gibt es hierfür Gelegenheit in der Musikhochschule des Saarlandes, Bismarckstraße 1 in Saarbrücken, am Dienstag, den 15.12., um 16.30 Uhr Uhr. Rangel Vielma Ender stellt hier in einem öffentlichen Konzert die künstlerische Abschlussarbeit vor, mit der er sein Musikstudiums mit dem Master abschließt.
www.kultur-und-gitarre.de
www.artis-gitarrenduo.de
www.hfm.saarland.de
Konzert für Gitarristen, aber ohne Gitarre ...
Am Sonntag, den 13. September, erwartet uns ein besonderes Ereignis in der Saarbrücker Kongresshalle. Um 11.00 Uhr wird dort in der 1. Matinee der „Deutschen Radiophilharmonie Saarbrücken Kaiserslautern“ nach der Uraufführung von Noelia Lobato: " Ariel, der Luftgeist“ ein Werk des Komponisten Joaquin Rodrigo zu Gehör gebracht, welcher allen Gitarrenspielern wohl vertraut ist, auch wenn seiner Stücke wegen ihrer immensen Schwierigkeiten nicht für jeden spielbar sind.
Sein berühmtes „Concierto Aranjuez“ für Gitarre und Orchester wird hier in einer Bearbeitung für Harfe und Orchester aufgeführt. Dass Gitarristen Bearbeitungen von Stücken für Klavier, Geige oder Violoncello spielen, finden die meisten völlig Normal. Hier liegt nun der ungewöhnliche Fall vor, dass ein Werk für Gitarre in einer Transkription für ein anderes Instrument erklingt und wir dürfen auf das Ergebnis gespannt sein.
Am Ende dieses Konzertes wird schließlich noch die Sinfonie „Pathetique“ von Tschaikowsky aufgeführt die, wenn sie auch nicht in Zusammenhang mit der Gitarre zu bringen ist, zu den bedeutenden „Ohrwürmern“ der Musikgeschichte gehört.
Ich wünsche allen Gitarristen viel Freude bei diesem interessanten Konzert, auch wenn die Gitarre hier überhaupt keine Verwendung findet!
www.deutscheradiophilharmonie.de
Ferienausklang in Dillingen
Schon seit längerer Zeit habe ich keine neuen Hinweise auf aktuelle Ereignisse in der „Gitarrenwelt“ gegeben, da die Ferien mich voll im „Griff“ hatten. Ich war mit umfangreichen Renovierungsarbeiten in unserer Wohnung beschäftigt und konnte wieder einmal feststellen, dass Handwerken und Gitarrenspiel nicht gut miteinander harmonieren. Trotzdem habe ich täglich geübt und mich, auf Anregung eines Schülers, intensiv mit den Mazurken von Francisco Tarrega beschäftigt. Diese werde ich nach den Ferien dann gemeinsam mit ihm noch einmal durcharbeiten und mich mit ihm an dieser herrlichen Musik erfreuen.
Am letzten Ferientag, Sonntag, den 6. September, kann man sich bei der Gitarrenmatinee in Dillingen (Cafe' Reinhard, Stummstraße, um 10.30 Uhr) ebenfalls über wunderbare Gitarrenmusik freuen.
Es spielt das „Niehusmann Gitarren Duo“, ein Gitarre spielendes Ehepaar, das sich durch ein Repertoire,welches alle musikalischen Epochen umfasst, und einen sehr schönen musikalischen Vortrag auszeichnet, der nicht nur eine vordergründige Virtuosität zelebriert.
Wir dürfen uns auf ein wohlklingendes Ende der Ferien freuen.